"der Souverän ist das Volk" - soso

(Meinungsäusserung von: Toni Heinrich, 85084 Reichertshofen; 08/2007)

Alle paar Jahre darf das Stimmvieh, dann kurzfristig tituliert als "Bürger", ein paar Kreuzchen machen. Sofern überhaupt noch Lust besteht, hinzugehen. Denn bei der landläufigen Meinung "bei kleinen Parteien wird die Stimme leider verschwendet" bleibt ja bloß noch die "Wahl" zwischen zwei Machtblöcken = Übeln. Sehr motivierend. Nach dem Tohuwabohu zeigt die Erfahrung: das System bzw. dessen Vertreter kochen wieder ungeniert das eigene Süppchen. Sehr motivierend.

Mangels Bindung an die Themen des Wahlkampfes, kann später beliebig anderweitig rumreformiert werden. Mensch, müssten wir uns runderneuert fühlen!
Keinerlei Konsequenzen für die Nichteinhaltung von WahlVersprechungen. Wahlversprechen = Versprechen wo man die Wahl hat ob man sie halten möchte oder nicht.

Nerviges Kasperletheater, die Ideen der Anderen sind grundsätzlich nicht gut sondern nur die eigenen. Und nach einem Seitenwechsel erfindet man neu wo man früher dagegen war - oder umgekehrt.
Inzwischen ist das Spiel großkoalitionär dahingehend verfeinert, dass zusätzlich für Profilschärfung und "den eigenen Stempel aufdrücken" ein enormer Aufwand verschwendet wird....

Wahrscheinlich meinten die Wähler "keiner von euch beiden", leider gibt es keine Ergebnisvorschau oder Absprachemöglichkeit um zu korrigieren. So konnte sich die große Koalition als "Wille des Wählers" interpretieren.

Zusatz Okt. 2009
Schwarz-Gelb also. Irgendwelche 24Mrd. Steuerentlastungen, fragt sich nur wie sich die verteilen, d.h. wer entlastet wird. Und wo dafür Mehrbelastungen entstehen, die dann eben nicht Steuer heißen. Die Kopfpauschale bei der Krankenversicherung entsolidarisiert das System. Die Rotation einiger Minister in einen anderen Aufgabenbereich stempelt sie entweder zu SuperKlugen oder zeigt, dass Fachwissen nicht nötig ist.
Meine Erwartung ist, dass bei der nächsten Wahl die Quittung kommt und die Linke stark wird.