Es gibt viele Ungereimtheiten - sprechen wir sie an

(Meinungsäusserung von: Toni Heinrich, 85084 Reichertshofen; 08/2007)
Auch wenn wir in Deutschland vergleichsweise noch sehr gut bedient sind (schließlich sind wir langjährige Reiseweltmeister) stellt sich bei den zahlreichen Unstimmigkeiten und Missständen schon die Frage "in welcher Gesellschaft leben wir?".

Ich möchte nicht prinzipiell alles mies reden, aber mich stören die politische Schönrederei oder Symbolaktionen und ProblemNICHTlösungen und die zahlreichen gesellschaftlichen Schieflagen.
In der Ohnmacht, irgend eine Veränderung herbeiführen zu können ist es mir ein Bedürfnis, manche Dinge hier öffentlich zu sagen.
Vielleicht rege ich ein paar Menschen an sich auch zu äussern, das wäre ein Erfolg.

Hirn ausschalten, Paragraph einschalten.
Wir sind zugekleistert mit Paragrafen wie kein anderes Land auf der Welt einhergehend mit einem Verlust von lebendigen Leitregeln und echten Wertvorstellungen. Sind wir so blöd, dass wir für alles Gesetze und Paragraphen brauchen? Oder haut man uns die Pargraphen um die Ohren damit wir gar nicht mehr auf die Idee kommen selbst zu denken? Mit permanten Fluten von immer mehr Paragraphen befriedigt sich das politische System, doch die echte Auseinandersetzung mit und die Lösung von Problemen geschieht leider nicht durch den deutschen Gesetzes-Verabschiedungs-Wahn. Viele Gerichtsurteile die berichtet werden erwecken den Eindruck einer blutleeren und entartenden Justiz die blindlings noch dem Paragraphengestrüpp huldigt aber keine moralischen und ethischen Leitvorstellungen mehr kennt.

Meinungsfreiheit - klar, in dem Rahmen, der dem System passt.
"Freiheitliche demokratische Ordnung" - ein schönes Zitat. Doch existiert sie real?
Toll, wir dürfen über Papst/Kirche Witze machen und unsere Medienfreiheit wird verteidigt wenn es um Mohammedkarrikaturen geht. Doch mit strengstem Fundamentalismus wird der Komplex Nazi/Juden/Israel belegt.
Unliebsame Opposition oder "falsches" Gedankengut durch Kriminalisierung zu bekämpfen ist doch gerade der Weg totalitärer Systeme, die so gerne andernorts kritisiert werden. Ein wirklich gesundes freiheitliches System hätte Argumente und vor allem hätte es gesellschaftliche Vermittlungsmechanismen. Doch davon sind wir weit entfernt, sowohl strukturell aber vor allem auch durch die schlechte Vorbildfunktion vieler bekannter Personen.

Persönliche Freiheit und Verantwortlichkeit?
Die "Freiheiten" sind nicht gleich verteilt, Vorrechte und Schutzmechanismen für die privilegierten Kasten sind gut ausgeprägt und dabei sorgt eine teilweise verquere Justiz immer wieder für Urteile, über die NichtJuristen nur den Kopf schütteln können, da normales Rechtsempfinden zutiefst ausgehebelt wird. Das System/Establishment wahrt seine Interessen und schützt die Kastenmitglieder. Strafen für "hochgestellte" Personen fallen häufigst watteweich aus, beim Fußvolk jedoch straft zum Teil eine inquisitorisch unmenschliche Justiz. Doch solange "OttoNormal" mehrheitlich so gut versorgt ist, dass er nicht zu stark aufmuckt, läuft der Dampfer - egal ob Machtfilz schwarz oder rot gefärbt ist.

Werte? Welche?
Was juckt Moral - Geld regiert die Welt und mit Ellenbogen kommt man nach "oben".
Der Fisch stinkt vom Kopf her, das gilt leider immer mehr auch in den so genannten freiheitlichen Systemen. Die Machterhaltungsmechanismen verdrängen Moral und Werte. Gemäß der offiziellen Schönrednerei und Selbstbelobigung könnte die Welt besser dastehen als sie es tut. Die Vielzahl und Komplexität der Probleme ist groß, doch wieviel Augenmerk erhalten diese im Rahmen der jeweiligen politischen Karriere oder einer auf kurzfristigen Gewinn angelegten Managerlaufbahn?
Die Vermögensverteilung in Deutschland nähert sich immer näher an Verhältnisse, mit denen wir früher "Bananenrepubliken" charakterisierten. Nur eine grundlegende Neubewertung von Arbeit kann dies korrigieren.