Finanzkrise

(Meinungsäusserung von: Toni Heinrich, 85084 Reichertshofen; 07/2009)

Jetzt haben wir uns an sie gewöhnt und sie ist wohl bald vorbei, zumindest häufen sich Aussagen in dieser Richtung.
Nun hungern über eine Milliarde Menschen, aber Hunger und Tod in der Dritten Welt haben noch nie gestört. Denn wir Christen lieben auch die Hungernden.

Hübsch anzusehen ist, dass es für die direkten Auslöser (Bankmanager), eigentlich keine Konsequenzen gibt, sondern Boni an die sowieso schon bestversorgten in jedweder Geschäftslage ausbezahlt werden. Und nur von USA (Obama) konnte ich bisher lesen, dass durch eine 90%-Versteuerung dieser Boni dieser Unverhältnismäßigkeit entgegengewirkt wird. Bei uns ist es wichtig, dass der Spitzensteuersatz niedrig bleibt.

Die Welt wird konzerniert, die Globalisierung wird immer als Chance zu mehr Wachstum dargestellt. Kapitalismus basiert Wachstum. Also wird es irgendwann wieder krachen wenn eine Schieflage zu ausgeprägt ist.

Das Grundprinzip "das Geld muss von unten nach oben gepumpt werden" bleibt jedenfalls unangetastet.

Zusatz Dez. 11
Natürlich hat sich nichts geändert, die Banken wurden gerettet, die Banker lassen es wieder und weiter krachen und von wirksamen Regulierungen keine Spur.
Jetzt erfreuen wir uns der Schulden- bzw. Eurokrise. Staatshaushalte wurden jahrzehntelang für das Wachstum überschuldet, ich habe niemals etwas von einem Konzept zu tatsächlichen Tilgung der Schulden gehört. Und es würde die "Verantwortlichen" nach wie vor nicht jucken, wenn nicht die Zinsen zu teuer geworden wären oder die Kapitalbeschaffung flutschen würde.
Interessant, dass eine Ratingagentur nicht "ankündigt" einen Staat schlechter zu bewerten als bisher sondern dass in den Nachrichten "droht" verbreitet wird. Offenbar fühlt sich das politische System immer zu Unrecht kritisiert auch wenn es nur eines beherrscht: Weiterwursteln wie bisher oder Reformen zu erdichten.
Nebenbei verhungern im Sudan ein paar Millionen, die 1 Mrd. Hungernder sind nicht im Fokus der Systeme (hört "christlich" auf wenn es teuer wird?), und später werden wir, falls überhaupt, mal hören was wie "das hätte nicht passieren dürfen, wir müssen lernen besser hinzuschauen." Wie üblich: Phrasen danach.