Establishment (Meinungsäusserung von: Toni Heinrich, 85084 Reichertshofen; 08/2007) |
Einigen ist es gegönnt an die "richtige" Stelle zu kommen.
Ab da lässt sich dann relativ sorglos agieren: angenehme Verfügung über das eigene Gehalt, übergute Versorgung für das Alter und praktisch keine Konsequenzen für jegliche Art von Aktion bzw. Fehltritt. Wirtschaftlich bestens gebtettet kann eigentlich nur die Eitelkeit tangiert werden und das Wort "Verantwortung" reduziert sich Richtung Monopoly-Spiel. Es gibt unter den Politikern und Managern sicher fähige und wirklich ernsthaft nicht nur für sich selbst arbeitende Personen, aber der insgesamt sehr schlechte Ruf dieser Kasten ist durch vielerlei Schlagzeilen wohlgeprägt: - Privilegien und/oder höchste Gehalter und dabei satteste Steigerungen möglich - beste Altersversorgung innerhalb kürzester "Schaffens"perioden - baue Mist und du wirst abgelöst, kriegst aber das gesamte Resthonorar sofort - lasse dich nach ein paar "nein's" ablösen und kassiere dafür eine Leistungsprämie - Immunität per Gesetz oder de facto durch mildeste Watte-Gerichtsurteile - nimm Geld nebenbei, dann bist du nicht korrupt sondern nur Anstifter zu Untreue - kassiere bei Firmen für " " und du giltst trotzdem als unabhängig - mach einen Deal mit dem Gericht, dann genügt ein Griff in deine Portokasse Auffallend ist, dass in den öffentlichen Medien das Wort "Korruption" in Zusammenhang mit Vergehen "hochgestellter" Personen peinlich vermieden wird und stattdessen Sprachkonstrukte wie "Untreue" oder "Vorteilnahme" und "Anstiftung zu ..." verwendet werden. So hält man ein Land frei von dem unschönen Begriff und verbessert in den Statistiken zur Korruption die Position, weil sie ja gar nicht mehr existiert. Intelligenz, Moral, Anstand, Aufrichtigkeit, Überzeugung, Opportunismus, Rücksichtslosigkeit, Verlogenheit, Intrige, Radeln und Treten, Ehrlichkeit, ... Der Weg nach "oben" erfordert bestimmte Eigenschaften, andere sind eher hinderlich. Also funktioniert die Welt so wie sie gerade funktioniert. |